Unternehmerischer Wagemut!

gleisbauzug

Eine Maschineninnovation aus dem Gleisbau stellte Sven Meineke, Prokurist der Zürcher Holding GmbH, auf dem Innovationstag 2017 des Zeiterfassungsspezialisten  Zürcher Hard- und Software GmbH vor.

Das Unternehmen, das selbst als Gleisbauunternehmen

tätig ist, hat ein System entwickelt, mit dem Gleisbauarbeiten schnell, kostengünstig und umweltschonend durchgeführt werden können.

Jährlich müssen im deutschen Eisenbahnnetz rund 3000 km Schienenstrecke saniert werden. Hierfür werden die Schienen entfernt, der Schotter ausgebaut und durch neues Material ersetzt. Für die Maßnahme müssen die betreffenden Streckenabschnitte stillgelegt werden, was mit immensem Organisationsaufwand und hohen Kosten verbunden ist.

Das innovative Maschinenkonzept, das in neun Jahren Entwicklungs- und Bauzeit realisiert wurde, basiert auf der Überlegung, den Schotter in einem kontinuierlichen Prozessablauf aus- und wieder einzubauen. Mehrere speziell konzipierte Materialtransportwagen werden zu einem Wagenverband kombiniert, um das Altmaterial ab- und unmittelbar anschließend den Neuschotter einzubauen. Bei kleineren Baumaßnahmen kann so auf Pendelfahrten zu Zwischenlagern verzichtet und die Anzahl an Förderwagen und Rangierloks halbiert werden.

Für das System besteht ein europaweiter Patentrechtsschutz, der 26 Einzelpatente umfasst. Für die eisenbahntechnische Zulassung des neuen Maschinenkonzepts mussten 16 Gutachten vorgelegt werden. Bereits seit Mitte des Jahres 2016 sind die Materialtransportwagen im Einsatz. Eine weitere Systemkomponente, die Be- und Entladewagen zur kompletten Umsetzung des rollierenden Fördersystems, befindet sich in der Endmonatge und wird noch dieses Jahr zum Einsatz kommen.

Wie Meineke sehr lebendig schilderte, stieß Zürcher am Beginn dieses Prozesses auf taube Ohren und verschlossene Türen. Die etablierten Akteure am Markt zeigten keinerlei Neigung, die Ideen von Zürcher zu verfolgen oder später die konkreten Vorschläge in Produktentwicklungen umzusetzen. Dabei stellte es sich schnell heraus, dass bestimmte etablierte Lösungen einfach nicht geeignet waren, das Projekt erfolgreich umzusetzen. Zum Beispiel mussen die Förderbänder für die Schüttgüter sehr präzise von Wagen zu Wagen verbunden werden, was mit der herkömmlichen Hydrauliklösung problematisch war. Die Lösung waren Elektromotoren, die gleichzeitig ein weiteres Problem lösten: Nämlich den Betrieb in Tunnel, weil man hier Generatoren außerhalb des Tunnels aufstellen konnte.

Diese Entwicklung auf eigene Rechnung durchzuziehen, erforderte enormen unternehmerischen Wagemut und großes Standvermögen. Die Zuhörer zogen den Hut davor, mit Millionenaufwand eine neue Produktivitätsstufe im Gleisbau realisiert zu haben.

Hier können Sie sich einen Eindruck vom innovativen Gleisbauzug machen: https://youtu.be/63kHTpeDp4U

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